Aktuell

Teilnahme an den Berufseuropameisterschaften 2021

Interview mit Herrn Christoph Galli, Bronzemedaillengewinner an den

EuroSkills 2021

Bekanntlich durfte der Schweizer Boden-Parkettleger Christoph Galli aus dem

bernischen Madiswil anlässlich der diesjährigen europäischen

Berufsmeisterschaften EuroSkillls 2021 im September die wohlverdiente

broncene Medaille nach Hause nehmen. Höchste Zeit, ein Interview mit ihm zu

führen, um zu erfahren, wie er das alles erlebt und schliesslich verdaut hat.

BodenSchweiz: Christoph, noch einmal ganz herzliche Gratulation zur tollen

Leistung. Was geht einem durch den Kopf, wenn man plötzlich an der

Schlussfeier aufgerufen wird, aufs Podest zu stehen?

Christoph Galli: Zuerst einmal ist es eine riesige Erleichterung. Alle

Wettkämpfer erwarten ja genau diesen Moment. Wenn man aufgerufen wird,

weiss man noch nicht, welchen der ersten drei Plätze man errungen hat. Dann

wird zuerst der dritte Platz aufgerufen. Natürlich ist man da innerlich im ersten

Moment etwas enttäuscht, denn alle hoffen schliesslich auf Gold. Aber im

zweiten Augenblick ist man froh, überhaupt eine Medaille gewonnen zu haben.



BodenSchweiz: Wie hast du die Meisterschaft insgesamt erlebt? Für jeden

Wettkämpfer war ja alles neu.

Christoph Galli: Eine grosse Erfahrung war nur schon der Austausch mit den

anderen Wettkämpfern aus vielen anderen Ländern. Auch der Austausch mit

den Experten aus allen Ländern war sehr wertvoll. Und letztlich natürlich auch

die ganzen Dimensionen dieses riesigen Anlasses. Das kann man sich im

Vorfeld gar nicht vorstellen. Das war sehr eindrücklich.



BodenSchweiz: Hat man denn überhaupt Zeit, mit den anderen Wettkämpfern

ins Gespräch zu kommen?

Christoph Galli: Ja doch, wir hatten während den Pausen, am Mittag oder Abend

schon Zeit, uns etwas auszutauschen. Natürlich gibt’s halt die Sprachbarriere.

Mit den deutschsprachigen Wettkämpfern ist eine Kommunikation einfach,

aber wenn jemand dann nicht einmal etwas Englisch versteht, wird es

schwierig.



BodenSchweiz: Jeder Wettkämpfer ist ein Einzelkämpfer. Ist man da

überhaupt interessiert, mit seinen Konkurrenten ins Gespräch zu kommen?

Christoph Galli: Ja, das war eigentlich sehr locker. Mir ist einzig der russische

Wettkämpfer aufgefallen, der sehr konzentriert ohne grosse Diskussionen den

Wettkampf durchgezogen hat und an uns kaum interessiert war.

BodenSchweiz: Bei der Ankunft in der Schweiz wurde ja noch einmal ein

Empfang organisiert? Wie muss man sich das vorstellen?

Christoph Galli: Alle Wettkämpfer wurden mit dem Bus auf eine Eventalm etwas

ausserhalb des Flughafens gefahren, wo man sich mit den Eltern, Bekannten,

Verwandten, Arbeitgebern und Kollegen getroffen hat. Das war so ein

bisschen die Veranstaltung für die Angehörigen, welche in Graz nicht vor Ort

sein konnten.



BodenSchweiz: Ist man dann froh, endlich wieder im Heimatland zu sein, oder

hätte es für dich auch noch weitergehen können?

Christoph Galli: Nein nein, ich war auch froh, wieder zu Hause zu sein. Nachdem

man sich monatelang vorbereitet hat, den Wettkampf mit hoher Konzentration

absolvierte, ist man schon froh, jetzt die ganze Anspannung ablegen zu

können.



BodenSchweiz: Was ist denn deiner Meinung nach das Wichtigste, was ein

Wettkämpfer für eine solche Meisterschaft mitbringen muss?

Christoph Galli: Wichtig sind ganz sicher Lockerheit und Ruhe. Die beste Technik

bringt dir nichts, wenn du an der Meisterschaft übermässig nervös bist und

dadurch Fehler verursachst.



BodenSchweiz: Wie intensiv nimmt man überhaupt die Besucher wahr, welche

den ganzen Tag an den Banden entlanglaufen und einen beobachten, und

vielleicht sogar noch dumme Kommentare abgeben?

Christoph Galli: Im ersten Moment nimmt man die Besucher sicher intensiv wahr.

Mit der Zeit hingegen kann man sich immer besser konzentrieren und bemerkt

die Besucher gar nicht mehr so sehr. Wenn ich dann noch Gehörschutz trage,

nehme ich die Besucher ohnehin nicht mehr richtig wahr. Ich habe oft den

Gehörschutz auch getragen, wenn ich diesen nicht unbedingt brauchte, so

herrschte Ruhe und ich konnte dadurch viel konzentrierter arbeiten. Allfällige

Kommentare der Besucher darf man gar nicht wahrnehmen, das würde einem

nur verunsichern. Genau das haben wir im Vorfeld im Mentaltraining auch

gelernt.



BodenSchweiz: Du bist ja bereits selbständiger Jungunternehmer. Verschafft

dir dieser dritte Rang nun interessante Aufträge?

Christoph Galli: Ja, tatsächlich konnte ich bereits einige Kunden dadurch neu

gewinnen. Gerade heute Vormittag bin ich auch in der Dorfbäckerei

angesprochen worden oder auch Stammkunden gratulierten mir zu meiner

Leistung. Gerade in dem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt, kommt es immer

wieder zu schönen Momenten.



BodenSchweiz: Hast du die Teilnahme an den EuroSkills jemals bereut?

Christoph Galli: Bereut ganz klar nein. Aber man muss schon sehen, der zeitliche

Aufwand, vor allem in der Vorbereitung, ist enorm. Auf der einen Seite habe

ich schöne Aufträge, auf der anderen Seite sollte ich so viel wie möglich

trainieren. Da bin ich schon das eine oder andere Mal an meine zeitlichen

Grenzen gestossen, wo ich mich gefragt habe, ob ich das wohl alles schaffe.

Aber das Positive überwiegt bei weitem, ich würde auf jeden Fall sofort wieder

teilnehmen.



BodenSchweiz: Was würdest du dem Wettkämpfer, der in zwei Jahren antritt,

mit auf den Weg geben?

Christoph Galli: Das Wichtigste ist, genug früh am Modell zu üben, aber sich auch

mental optimal vorzubereiten. Besser zu früh anfangen zu trainieren als zu

spät.



BodenSchweiz: Vielen Dank Christoph für das Gespräch und nochmals

herzliche Gratulation.

(Interview aus Fachzeitschrift BodenSchweiz 6|21)

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Geschäftsübernahme

Ab 1. Januar 2020 übernimmt Christoph Galli das traditionsreiche Bodenleger-Geschäft von Olivier Lustenberger.

Christoph Galli absolvierte 2011 bis 2014 die Ausbildung zum Bodenleger Fachrichtung Textil-Elastisch. Anschliessend bildete er sich weiter zum Parkettleger aus. Nach gesammelter Berufserfahrung erfolgte die Weiterbildung zum Chefbodenleger mit eidg. Fachausweis. Zusammen mit Bodenlegerin Petra Jordi freut er sich auf die neue Herausforderung und hofft, dass die treuen Kunden von Olivier Lustenberger auch weiterhin den Bodenleger aus Madiswil berücksichtigen.

Herrn Olivier Lustenberger wünschen wir viel Erfolg bei seiner zukünftigen Tätigkeit als Carunternehmer  https://lustenberger-reisen.ch/